I, M, Here (Hier), 2017

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“Hier (Here)” – ein Gipsobjekt in Form des Buchstaben H, aus dessen Stamm eine Hand entwächst, wird auf einem rautenförmigen Displaytisch, der dem Objekt gleichsam als Bühne dient, präsentiert. Gemeinsam mit den beiden Posterarbeiten “I” und “M” bildet “Hier (Here)” eine Werkgruppe, deren gemeinsamer Titel den kurzen Satz “I’M Here” oder “Here I’M” bildet. I’m here oder Here I am verweist im Kontext der Installation auf die buchstäbliche Gegenwärtigkeit des menschlichen Körpers innerhalb des Ausstellungsraumes – aber auch auf die Präsenz der Sprache, in der sich dieser Körper bewegt und mit der sich Objekt und Posterarbeiten inhaltlich beschäftigen.

Die Posterarbeiten “I” und “M” setzen sich über drei historische Referenzen mit der Repräsentation ihrer titelgebenden Buchstaben I und M auseinander und entwickeln eine neue absurde und provokante Auseinandersetzung mit der Vermittlung von Sprache und deren Verbindung zum Körper. Einerseits werden die Zeichnungen der Buchstaben I und M aus W.T. Cranes Illustration “An Animated Alphabet”, die 1861 in Harper’s Monthly Magazine erschien und die Buchstaben des Alphabets in Verbindung mit dem menschlichen Körper darstellt, adaptiert. Zum anderen referenzieren die Alliteration auf die Buchstaben I bzw. M (M FOR MISS MUDDY WHO MANAGED MY MOTEL AND MOULDED THREE MICE IN THE MOUT OF HER MISTRESS) die Arbeitsweise von Cranes Namensvetter, dem englischen Künstler, Kinderbuchillustrator und Mitglied des Arts and Crafts Movement, Walter Crane (1845-1915) in seinem Kinderbuch „The Absurd ABC“ von 1875. Als dritte historische Referenz werden die Darstellung der Buchstaben “I” und “M” aus der posthum veröffentlichten Spielfibel “Hurra, wir lesen! Hurra, wir schreiben“ der österreichischen Malerin, Kinderbuchautorin und -illustratorin Tom Seidmann-Freuds (1892-1930) zitiert.

 

Hier (Here), 2017
Objekt, 36x20x10 cm, Gips, Acrylspray, Birkensperrholz
Fotos: Julia Gaisbacher, Andreas Heller